Floristische Bewegungsformen sind von den Wuchsformen pflanzlicher Werkstoffe abgeleitet, die sich aus der Wachstumsbewegung und der Wuchsrichtung ergeben. Dabei werden oft nicht die ganzen Pflanzen betrachtet, sondern die jeweils davon verwendeten Teile, also Blütenstiele, Zweige, Blätter usw. Die Bewegungsformen geben Hinweise, wie und mit welchem Freiraum die Werkstoffe innerhalb eines Werkstücks optimal eingearbeitet werden. Man unterscheidet folgende Bewegungsformen:
aufstrebend
aufstrebend-einseitig-entfaltend
aufstrebend-allseitig-entfaltend
aufstrebend-lagernd-endend
basal-allseitig-entfaltend
ausschwingend
brüchig
spielend
abfließend
seitwärts-strebend
abwärts- rückschwingend
lagernd-sammelnd
Besonders zu beachten sind diese natürlichen Bewegungsformen in der vegetativenGestaltungsart. Bewegungsformen von Gestaltungsmitteln können jedoch auch verändert werden. Außerdem kann man diese als Formbeschreibungen auf nichtpflanzliche Materialien, z. B. Bänder, Kerzen- und Gefäßformen, übertragen. In dieser allgemeinen und über den Werkstoff hinausgehenden Hinsicht sind Bewegungsformen für formal-lineares Gestalten von besonderer Bedeutung.